Die Natur folgt einem ewigen Kreislauf von Werden und Vergehen, und jede Jahreszeit bringt ihre eigenen Rhythmen mit sich. Hildegard von Bingen, die Kräutergelehrte des 12. Jahrhunderts, hat dieses tiefe Verständnis der Natur und ihre Bedeutung für das menschliche Leben in ihren Schriften festgehalten. Ihre ganzheitliche Sicht auf Leben, Ernährung und Spiritualität ist heute aktueller denn je. Hier ist ein ausführlicher Leitfaden, wie ein Jahr nach Hildegards Prinzipien gestaltet werden kann.
Einführung in Hildegards Lehren
Hildegard von Bingen (1098–1179) war eine der bemerkenswertesten Persönlichkeiten des Mittelalters. Sie war nicht nur Äbtissin des Klosters Rupertsberg bei Bingen am Rhein, sondern auch eine angesehene Theologin, Naturforscherin, Komponistin und Dichterin. Ihre Visionen und Schriften zeugen von einem tiefen Verständnis der Zusammenhänge zwischen Mensch und Natur.
Ihre Lehren umfassen nicht nur medizinische und ernährungstechnische Ratschläge, sondern auch spirituelle und ethische Anleitungen für ein erfülltes Leben. Durch die Wiederentdeckung ihrer Schriften im 20. Jahrhundert gewinnen ihre Erkenntnisse wieder an Bedeutung und bieten wertvolle Impulse für die moderne Lebensgestaltung.
Schritt 1 - Universalgewürze für jeden Tag
Beginnen wir in der Küche, dem Herzen jedes Zuhauses. Im Zentrum von Hildegards Ernährungslehre stehen natürliche und unverfälschte Lebensmittel. Besonders Galgant, Bertram und Quendel empfahl sie als tägliche Begleiter in der Küche.
- Galgant: Dieses aromatische Wurzelgewächs aus der Familie der Ingwergewächse schätzte Hildegard wegen seines einzigartigen Geschmacks. Mit seiner würzig-scharfen Note verleiht Galgant Gerichten eine exotische Nuance und passt gut zu Suppen, Fleischgerichten und Gemüsepfannen.
- Bertram: Bertram war für Hildegard ein vielseitiges Gewürz, das den Geschmack anderer Zutaten unterstreichen kann. Ob in Salaten, Eintöpfen oder auf dem Butterbrot – Bertram bereichert viele Speisen und verbindet kulinarischen Genuss mit traditionellem Wissen.
- Quendel: Auch bekannt als wilder Thymian, ist Quendel ein wild wachsendes Kraut mit intensivem Aroma. Hildegard empfahl Quendel aufgrund seines charakteristischen Geschmacks und seiner vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten. Es eignet sich für Kräutertees, zum Würzen von Fleisch- und Gemüsegerichten oder als aromatische Beigabe in Backwaren.
Die meisten dieser Gewürze können direkt mitgekocht oder zum Schluss über die Speisen gestreut werden. So lassen sie sich unkompliziert in den täglichen Speiseplan integrieren. Und wenn es besonders schnell und einfach gehen soll, bieten sich unsere Gemüsebrühen an. Sie enthalten die wertvollsten und typischen Kräuter und Gewürze, die Hildegard täglich empfiehlt, und verleihen Suppen, Saucen und Eintöpfen eine geschmackvolle Basis.
Schritt 2 - Bitterstoffe und Dinkel
In einer Zeit, in der süße und salzige Geschmacksrichtungen dominieren, geraten Bitterstoffe oft in Vergessenheit. Doch Hildegard von Bingen erkannte die Wichtigkeit dieses Geschmacks für eine ausgewogene Ernährung und ein allgemeines Wohlbefinden.
Wie lassen sich Bitterstoffe natürlich integrieren?
- Einfache Integration: Bitterstoffe sind in vielen Kräutern und Pflanzen enthalten. Eine natürliche Möglichkeit, sie in den Alltag zu integrieren, ist der Verzehr von bitteren Gemüsesorten wie Chicorée, Radicchio oder Artischocken. Auch Kräutertees aus Wermut, Schafgarbe oder Löwenzahn können den Speiseplan bereichern.
- Natürliche Alternativen: Für alle, die es einfacher haben wollen, bieten sich unsere Bitterfein-Kräuterbitter-Tropfen oder das Bitterfein-Kräuterbitter Pulver an. Diese Produkte enthalten eine ausgewählte Mischung bitterstoffhaltiger Hildegard-Kräuter und können bequem vor den Mahlzeiten eingenommen werden.
Hildegard von Bingen empfiehlt Bitterstoffe und Dinkel als wichtige Elemente einer ausgewogenen Ernährung
Hildegard nannte Dinkel das "beste Getreide" und hob seine vielfältigen Eigenschaften hervor. Dinkel ist vielseitig verwendbar und eignet sich für zahlreiche Gerichte. Ob als Mehl für Brot und Gebäck, als Graupen in Suppen oder als ganzes Korn in Salaten – Dinkel bringt Geschmack und Vielfalt in die Küche. Seine nussige Note und Robustheit machen ihn zu einem wichtigen Bestandteil der Hildegard-Ernährung.
Schritt 3 - Alljährliche Kuren
Hildegard von Bingen legte großen Wert auf regelmäßige Kuren, die im Rhythmus der Jahreszeiten durchgeführt werden. Diese Kuren sind Ausdruck eines Lebensstils, der sich an den natürlichen Zyklen orientiert und Körper sowie Geist auf die Veränderungen im Jahresverlauf einstellt.
- Frühling – Wermutkur (Frühjahrskur): Diese 6-monatige Kur ist besonders beliebt. Alle drei Tage werden bewusst Bitterstoffe eingenommen, was eine regelmäßige Auseinandersetzung mit den Prinzipien Hildegards ermöglicht und eine Verbindung zur erwachenden Natur herstellt.
- Fastenzeit – Fastenkur: Unsere Fastenkur im Komplettpaket nach dem Dinkelfasten nach Hildegard eignet sich ideal für eine 7- bis 10-tägige Fastenkur. Sie enthält alle notwendigen Komponenten und Anleitungen, um das Fasten nach Hildegards Prinzipien zu gestalten.
- Herbst – Bärwurz-Birnhonig Kur (Herbstkur): Im Herbst, wenn die Birnen frisch geerntet werden können, ist die Zeit für die Herbstkur nach Hildegard. Sie empfahl diese Kur zur bewussten Unterstützung des Körpers in der Übergangszeit.
Diese Kuren und Anwendungen sind mehr als bloße Rituale. Sie spiegeln eine Lebenshaltung wider, die auf Achtsamkeit, Selbstfürsorge und Verbundenheit mit der Natur beruht. Durch die bewusste Gestaltung des Jahresverlaufs nach Hildegards Empfehlungen kann ein tieferes Verständnis für die natürlichen Rhythmen entwickelt werden.
Hildegard von Bingen verknüpft Kuren und Natur mit dem Jahresrhythmus für unser Wohlbefinden
Für die Wintermonate schlägt Hildegard vor, sich bestimmten Pflanzen und Kräutern zuzuwenden, wie Andornkraut und Lungenkraut, die traditionell in Tees und Tränken verwendet werden, sowie Wermut-Hautöl und Pelargonienanwendungen. Diese Empfehlungen unterstreichen die Bedeutung, die sie dem Leben im Einklang mit der Natur und den Jahreszeiten beimisst, und bieten Anregungen, wie wir dieses Prinzip in unseren Alltag integrieren können.