Ob Hühnersuppe in der kalten Jahreszeit oder Spargelsuppe zum Frühlingsbeginn, Suppen sind nährreich, schmackhaft und vielfältig. Auch bei Hildegard von Bingen. Es finden sich dutzende Rezepte zu Suppen in den überlieferten Originalschriften. Hier beantworten wir Ihnen, warum Suppe auf Ihren Speiseplan gehört, welche Gewürze Hildegard von Bingen gewählt hätte und wie Sie selbst die richtige Suppe für jeden Tag finden.
Warum ist Suppe eigentlich gesund?
Typischerweise wird eine Suppe warm serviert. Das tut gut, besonders in der kalten Jahreszeit. Damit ist die Suppe sogar eine gute Idee fürs Frühstück, schließlich startet man so mit einem warmen Magen in den Tag und der Körper muss sich nicht erst anstrengen, die zugeführte Nahrung zu erwärmen.
Aber auch das langsame Kochen hat eine eigene Wirkung. So werden wertvolle Nährstoffe aus den Zutaten - insbesondere bei fleischhaltige Suppen - vom Knochen oder Fleisch gelöst. Auch solche Suppen bietet die Hildegard Lehre, z.B. die Rindsfußsuppe oder die Wildganssuppe.
Die Zutaten in der klaren oder pürierten Suppe sind des weiteren auch leichter verdaulich als bei manch andere Zubereitungsart. Und gerade die typischen Suppengemüse wie Karotten oder Pastinaken bieten wertvolle Ballaststoffe und somit eine hochwertige Grundlage für gesunde Darmbakterien.
Auch Kräuter und Gewürze - ein Hauptbestandteil der Hildegard Ernährungslehre - fehlen in keiner Suppe. Im Gegenteil, wenige Lebensmittel werden so stark mit natürlichen Kräutern und Gewürzen assoziiert wie die Suppe am Teller. Das macht Suppen zum idealen Begleiter für eine Lebensweise nach Hildegard von Bingen.
Und zu guter Letzt kann man sagen, dass das Suppe Löffeln eine hervorragende Entspannungsübung für den Geist ist. Oder haben Sie schon mal eine Suppe in voller Eile gegessen?
Was ist in „der Original Hildegard Suppe“?
Gleich vorweg: die original Hildegard von Bingen Suppe gibt es nicht. Allerdings gibt es eine Reihe von Suppenanwendungen bei Hildegard von Bingen: Andorn-Rahm-Suppe Eidotter-Mutterkrautsuppe, Magensuppe, Metrakrautsuppe, Muskatnusssuppe, Hauswurz-Milchsuppe, Liebstöckeleiersuppe, Onyxweinsuppe, Rindsfußsuppe, Salbeiweinsuppe, Wildganssuppe und viele mehr …
Dennoch lassen sich aus der Hildegard Ernährungslehre auch einige Suppenrezepte für die moderne Küche ableiten. So kann zum Beispiel aus dem bei Hildegard besonders beliebten Dinkel die Dinkelmehlsuppe einfach selbst hergestellt werden.
- 40 Gramm Dinkelmehl
- 30 Gramm Butter
- 1 Liter Wasser
- eine Prise Salz und
- eine Prise Bertram
Dabei das Mehl mit der heißen Butter zu einer Schwitze rühren, mit wenig Wasser ablöschen, glattrühren und weiter langsam Wasser hinzugeben. Zum Schluss würzen (Rezept: Hildegard-Heilkunde A-Z, S. 282). Eine Abwandlung dieser Suppe stellt die Dinkelgrießsuppe dar - weitläufig auch als Fastensuppe bekannt.
Und dann sind da noch die klassischen klaren Suppen. Natürlich mit Karotten, Pastinaken und einer ganzen Reihe von Hildegard Kräutern und Gewürzen. Am besten natürlich selbstgemacht, doch fehlt die Zeit oder benötigt man nur eine kleine Menge Suppe zum Aufgießen, so stehen auch die natürlichen Gemüsesuppen als Würze in der lieblich milden oder der herzhaft pikanten Variante zur Verfügung. Selbstverständlich mit ganz vielen Hildegard Kräutern und Gewürzen wie Quendel, Ysop, Bertram, Muskat, Beifuß, Ingwer und Galgant.