Ysop, ein jahrhundertealtes Kraut, das bereits in der Antike für seine vielseitigen Einsatzmöglichkeiten geschätzt wurde, ist heute aus der modernen Küche kaum wegzudenken. Hildegard von Bingen lobte Ysop für seine würzige, leicht bittere Note und empfahl es besonders für kräftige Gerichte. Ob in Suppen, Dinkelgerichten oder als Beigabe zu Fleisch und Fisch – Ysop verleiht deinen Rezepten das gewisse Etwas.
Ysop ist ein Kraut mit einer langen und faszinierenden Geschichte, die bis in die Antike zurückreicht. In vielen Kulturen wurde es aufgrund seiner reinigenden Eigenschaften und seines besonderen Aromas geschätzt. Das Kraut hat zudem eine symbolische Bedeutung, da es oft mit Reinigung und Erneuerung in Verbindung gebracht wurde.
Ysop ist ein immergrünes Kraut mit hübschen blau-violetten Blüten, das besonders gut auf sonnigen, trockenen Böden wächst. Schon seit Jahrhunderten wird es nicht nur in der Küche verwendet, sondern auch bei verschiedenen traditionellen Anlässen.
Historischer Hintergrund von Ysop
Der Name Ysop stammt aus dem Hebräischen und bedeutet „heiliges Kraut“. Ysop war in der christlichen Tradition ein Symbol für Reinigung und Taufe und wurde deshalb häufig bei religiösen Ritualen und Zeremonien verwendet. Das hübsche, immergrüne Kraut mit seinen blau-violetten Blüten gedeiht auch heute noch auf sonnigen, trockenen Böden und bringt nicht nur optisch eine ansprechende Note in den Kräutergarten.
Hildegard von Bingen lobte Ysop für seine vielseitigen Einsatzmöglichkeiten und wies darauf hin, dass es selbst auf einem Felsen wachsen könne – ein Zeichen für seine Widerstandskraft und seine besondere Natur. So meinte sie:
„Der Ysop ist von Natur trocken und mässig warm; er hat eine solche Kraft in sich, dass er, selbst auf einen Felsen gesäet, dort wächst.“
Das „Frohmacher“-Gewürz in der Küche
Laut Hildegard von Bingen ist Ysop ein vielseitiges Kraut, das in der Küche für seine geschmackliche Vielseitigkeit und angenehme Würze geschätzt wird. Ysop kann das ganze Jahr über als raffinierte Zutat verwendet werden, besonders in Fleisch-, Fisch-, Gemüsegerichten und Dinkelprodukten. Auch als Brotgewürz verleiht es Gerichten eine besondere Note.
Ysop kann direkt beim Kochen oder als abschließende Würze hinzugefügt werden. Vor allem kräftige, reichhaltige Gerichte erhalten durch Ysop eine geschmackliche Abrundung. Ein besonderer Tipp: Ysop harmoniert hervorragend mit Hühnchen oder in Wein eingelegt und bringt seinen vollen Geschmack in diese Kombinationen ein.
Original-Rezept der Ysop Hühnersuppe nach Hildegard
Ysop findet in zahlreichen Rezepten der traditionellen Küche Verwendung. Eines der bekanntesten Rezepte aus der Hildegard-Küche ist die Ysop-Hühnersuppe – ein einfaches, aber schmackhaftes Gericht, das sich leicht nachkochen lässt.
Quelle: Heilsame Schöpfung - PHYSIKA
Zutaten
- 1 frisches Bio Suppenhuhn
- 3 Liter kaltes Wasser
- 3 bis 4 Esslöffel Ysopkrautpulver
- etwas Salz
- Dinkelsuppennudeln
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Das Suppenhuhn gründlich waschen und in einem großen Topf mit 3 Litern Wasser aufkochen.
- Ysopkrautpulver und etwas Salz hinzugeben.
- Die Suppe bei niedriger Hitze etwa zwei Stunden köcheln lassen.
- Das Huhn herausnehmen, das Fleisch von den Knochen lösen und in die Suppe zurückgeben.
- Zum Schluss Dinkelsuppennudeln hinzufügen und die Suppe für weitere 8 Minuten kochen.
- Abschmecken und genießen!
Ein passendes Getränk zur Ysop-Hühnersuppe ist der Ysop-Kräuterwein, der den Geschmack wunderbar abrundet.
Rezept Ysop Kräuterwein
Hildegard von Bingen schätzte Ysop nicht nur als vielseitiges Küchengewürz, sondern auch für seine besondere Eignung in Getränken. Der Ysop-Kräuterwein war in ihrer Lehre eine beliebte Ergänzung zu ausgewählten Speisen.
Zutaten
- Weinkaraffe
- 1 Liter Wein oder alkoholfreien Wein
- 3 bis 5 Esslöffel Ysopkraut
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Den Wein in eine Karaffe füllen und das Ysopkraut hinzugeben.
- Den Wein für mindestens vier Stunden ziehen lassen.
- Anschließend durch ein Teesieb gießen und je nach Bedarf ein bis drei Likörgläser davon zur Suppe genießen.
Wer den Kräuterwein weniger intensiv mag, kann die Ziehzeit des Ysops auf zwei Stunden reduzieren.
Ysop & Salbei
Neben Ysop empfahl Hildegard von Bingen auch Salbei als unverzichtbares Küchengewürz. Beide Kräuter lassen sich hervorragend in vielen Gerichten kombinieren und sind in der Hildegard-Küche oft anzutreffen.
Perfekte Kräuterkombinationen nach Hildegard von Bingen
Während Ysop seine besondere Würze vor allem in reichhaltigen Speisen entfaltet, bietet Salbei mit seinem intensiven Aroma eine perfekte Ergänzung. Beide Kräuter wachsen auf sonnigen, trockenen Böden und lassen sich ideal in Fleisch-, Fisch- und Dinkelgerichten verwenden.
Gemeinsam mit weiteren Kräutern wie Bertram, Quendel und Galgant sind Ysop und Salbei wahre Klassiker der Hildegard-Lehre und sollten in keiner Küche fehlen.